Hagel & Granaten!
Es war etwa um 11.20 Uhr Ortszeit , als heute "morgen" ein unglaublich brachialer Donner auch meine letzten Hoffnungen auf ein bisschen Schlaf nach einer kurzen Nacht in sämtliche Winde zerstreute. >Ruuuuums!< Nie zuvor in meinem Leben hatte ich einen Blitzeinschlag in dieser Intensität erlebt.
Es musste hier im Haus gewesen sein! Ich sprang erstmal kurz auf und schaute nach, ob ich gestern Abend auch ja den Kippschalter an meiner Steckerleiste, an der sich u.a. mein Laptop befindet, von "I" auf "O" umgelegt hatte: Erleichterung! Dann raus in den Gang des Wohnheims. Ich hörte die Stimmen meiner Mitbewohner aufgeregt diskutieren. Friede erzählte, das der Blitz unmittelbar über oder neben seinem Zimmer eingeschlagen haben musste. Es war wohl für einen Augenblick sehr, sehr hell bei ihm ;-)
Dann ein panischer Einwurf eines anderen Mitstudenten: "Das Telefon geht nicht!" Kurze Zeit später konnte aber auch dafür Entwarnung gegeben werden. Die wirkliche Hiobsbotschaft stand uns allerdings erst noch ins Haus - auch wenn ich gestehen muss, das ich es irgendwie schon längst geahnt hatte.
Wir kommen nicht mehr ins Internet.
Kreidebleich rang ich um Fassung. Was tun? Kann man es reparieren?
Die Antwort lies nicht lange auf sich warten und kannte in ihrer Eindeutigkeit, wie sie mir Schwarz auf Weiss entgegentrat, keine Gnade.

Das musste verdaut werden. Ganz neue Fragen brachen in mir auf. Fragen wie:
Wie sieht ein Leben OHNE dsl-flat aus?
Wo kaufe ich jetzt ein?
Was, wenn ich in der Zwischenzeit eine Mail NICHT in Echtzeit checken kann?
&
Wie kann Gott das zulassen???
Die Banalität der Fragen leutet natürlich auch mir ein...
...aber ich musste ernüchtert feststellen, das ich sie mir WIRKLICH stellte. Ich bin Internetsüchtig.
Kaum mehr vorstellbar, das ich noch zu meiner Zivizeit ein Jahr lang keinen eigenen Rechner zur Verfügung hatte.
Die Antworten auf die ersten 3 Fragen werde ich wohl früh genug rausfinden - da mach ich mir keine Sorgen.
Die Antwort auf die 4. Frage sollte ich als angehender Pastor doch allerdings aus dem Ärmel schütteln können!
Hier der Versuch:
Selbst ohne eine bestimmte Theologie zu bemühen, sollte ich wohl dankbar sein, das ich heute mal ohne Ablenkung für meine morgige Bibelkenntnisprüfung lernen kann. Zu tun gibt es genug!
Mir ist auch mal wieder klar geworden, das ich völlig von Gott abhängig bin. Ohne ihn kann ich noch nicht mal ins Internet gehen. Selbst im 21. Jahrhundert ist der Mensch nicht so weit, das er Gott nicht mehr bräuchte.
Und wie gut tut es, zu wissen, das da ein Gott ist, der mir nix böses will, sondern letztendlich ein gutes Ziel mit mir hat. Wenn ich heute nur mich selbst bemitleiden werde, weil ich nicht ins Internet kann, dann werde ich wohl nie die Chance sehen, die ich dadurch habe...
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